Während des Vormittags finden sogenannte "Parallel Sessions" statt. In zwei Runden mit jeweils vier parallellaufenden Sessions diskutieren Vertreterinnen und Vertreter von Organisationen aus der öffentlichen Innovationsförderung zukunftsorientierte Themen und Fragestellungen mit den Teilnehmenden. Im Folgenden sind die acht stattfindenden Sessions kurz beschrieben:
Innovation ermöglichen durch Regionale Innovationssysteme (RIS): Optimierung der Dienstleistungen für KMU
Swiss RIS Community / Innosuisse
Wie können die Bedürfnisse der KMU (noch) besser abgedeckt und effizienter beantwortet werden? Die SRC hat mit ihren gemeinsam ausgearbeiteten Grundlagen für die lösungsorientierte Betreuung von KMU einen wichtigen Grundstein für eine gesamtheitliche «Innovationsförderung von morgen» erarbeitet. Was braucht es nun noch? Wie sollen/können weitere Akteure einbezogen werden?
Die SRC stellt ihre Grundlagen für die Pflege einer langfristigen Beziehung zu regionalen KMU und deren bedürfnisorientierten Unterstützung an Hand von Beispielen vor. Es wird darauf eingegangen, wie Synergien im regionalen Innovationsökosystem geschaffen werden können. Innosuisse ergänzt den Input mit konkreten Fallbeispielen über die aktuelle Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Innovationsförderungs- und Unterstützungsangeboten aus den Regionen.
Anschliessend diskutieren die Workshop-Teilnehmenden zu folgenden Fragen:- Wie können wir die Effektivität der Innovationsförderung von KMU und Start-up noch besser gestalten?
- Wie können wir die regionalen, nationalen und internationalen Innovationsförderangebote besser miteinander verknüpfen?
- Ist es sinnvoll in der Schweiz flächendeckend ein Grundangebot an Unterstützung für KMU (inkl. Start-up) anzubieten? Was sollte dieses Grundangebot beinhalten?
Der Beitrag der Switzerland Innovation Parks zu den RIS
Switzerland Innovation
Was leisten die Innovationsparks von Switzerland Innovation innerhalb ihres jeweiligen Regionalen Innovationssystems? Wie tragen sie zum Ausbau eines Innovationsökosystems in ihrer Region bei? Wie unterstützen sie Unternehmen bei ihren Innovationsprojekten, wie wird die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen/Forschungsinstitutionen und gefördert? Welche Dienstleistungen bieten sie für Unternehmen sie an? Und wie arbeiten sie mit den anderen Akteuren der öffentlichen Innovationsförderung, insbesondere den RIS, zusammen?
Why EUROpe Matters for your Innovation
Euresearch
Für Schweizer Firmen und andere Akteure bieten sich auch auf europäischer Ebene verschiedene attraktive Instrumente zur Innovationsförderung, nicht zuletzt in den EU Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation, „Horizon 2020“ (bis Ende 2020) und „Horizon Europe“ (2021-2027). Euresearch stellt zuerst kurz drei Schwerpunkte vor:
- European Innovation Council EIC
- Horizon Europe: Themenausblick
- Komplementarität von Schweizer und EU Förderinstrumenten für Innovation
Diese werden anschliessend vertieft mit den Teilnehmenden diskutiert. Zusätzlich zeigt Euresearch auf, welche Hilfsmittel den Teilnehmenden für ihre Kunden zur Verfügung stehen und an wen sie sich bei weiteren Fragen oder Anliegen wenden können.
Patentsfonds: ein mögliches neues Instrument zur Innovationsförderung
Bundesamt für Umwelt BAFU / Eidgenössisches Institut für geistiges Eigentum IGE
Im
Rahmen der Revision des CO2-Gesetzes wurden im Parlament verschiedene
Massnahmen zur Innovationsförderung besprochen, darunter die Schaffung
eines Patentfonds.
Der Patentfonds würde mit Bundesmitteln ein Teil der Kosten übernehmen, die Start-ups oder KMU tragen müssen,wenn sie ihre Cleantech-Innovationen weltweit patentieren lassen. Dadurch stünden diesen Firmen mehr Mittel für interne F&E-Investitionen oder die Markteinführung ihrer Innovationen zur Verfügung. Als Gegenleistung würde der Bund zum Miteigentümer der Patente bis zum Zeitpunkt, wo die unterstützten Firmen die erhaltenen Bundesmittel zurückbezahlt hätten. Als Miteigentümer würde der Bund auch helfen, patentrechtliche Ansprüche durchzusetzen.
In der Parallel Session werden der heute bestehende
Patentierungsprozess und die damit verbundenen Kosten von einem
Vertreter des IGE kurz erklärt. Anschliessend wird die Idee des
Patentfonds von einem Vertreter des BAFU vorgestellt und werden die
wesentlichen Fragen dazu erörtert. Der Patentfonds ist vorerst nur für
Cleantech-Innovationen angedacht, könnte aber im Erfolgsfall zu einem
allgemeingültigen Instrument weiterentwickelt werden.
CH-Innovationsplattform – Digitale Unterstützung für das Schweizer Innovationsökosystem?
Innosuisse / Staatssekretariat für Wirtschaft SECO
Wie könnten die Akteure des Schweizerischen Innovationsökosystems durch digitale Hilfsmittel besser unterstützt werden? Dieser Frage ging eine Studie nach, welche im Auftrag von Innosuisse, SECO, SBFI, Switzerland Innovation und SATW erstellt und von einer breit aufgestellten Steuerungsgruppe begleitet wurde. Neben einer groben Bestandesaufnahme von Schweizer Akteuren und Angeboten wurden vier internationale Fallstudien von Plattformen mit unterschiedlichen Zielen untersucht:
- Matchmaking für Start-ups (Startup Nation Finder, Israel, aktiv),
- Thematische Übersicht über Akteure und Fördermöglichkeiten (KTI-Innovationslandkarte, Schweiz, 2014-17),
- Analyse des Innovationsökosystems (Arolesiadur, Wales, UK, Forschungsprojekt),
- Sicherer Datenaustausch zwischen Firmen (Industrial Data Space, Deutschland, aktiv).
Nach einer kurzen Vorstellung der wichtigsten Resultate und Erkenntnisse aus der Studie, diskutieren die Workshopteilnehmenden über folgende Fragen:
- Besteht heute in der Schweiz in dieser Hinsicht ein Bedürfnis, welches noch nicht abgedeckt wird?
- Worin besteht das Bedürfnis? Wer sind die Zielgruppen?
- Sollten diese Bedürfnisse vom Markt abgedeckt werden oder hat die öffentliche Hand eine Rolle zu spielen?
- Was sind die möglichen Vorteile/ Nachteile von übergeordneter nationaler Koordination gegenüber dezentralen und individuellen Einzelinitiativen?
- Wie könnte man eine funktionierende nationale Koordination (falls wünschenswert) erreichen? Was sind die Voraussetzungen dafür, dass die einzelnen Akteure motiviert wären mitzumachen?
Innovations-Champion ohne Sauerstoff
Swiss Entrepreneurs Foundation
Die Schweiz führt die globalen Innovations-Rankings regelmässig an. Zu oft erfolgt die erfolgreiche Kommerzialisierung der innovativen Technologien aber dann nicht mehr aus der Schweiz heraus.
Ist fehlendes Risikokapital bei grösseren Finanzierungsrunden ein Hauptgrund, dass die Wertschöpfung ins Ausland abwandert?
Innovation – Auf welche Werte kann die Schweiz die Zukunft bauen?
Swiss Food Research
Innovation war bisher die unangefochtene Stärke der Schweiz im internationalen Wettbewerb. Andere Länder holen auf und es sind neue Ansätze gefordert, um den «Competitive Gap» wieder zu vergrössern.
Die Schweiz bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten, um Innovationen zu unterstützen. Mit den Nationalen Thematischen Netzwerken wurde auf nationaler Ebene ein neuer Ansatz gewagt. Auf kantonaler Ebene gibt es ebenfalls sehr viele Massnahmen.
Was aber wäre ein geeignetes Vorgehen für die Zukunft? Wie können wir interne Hindernisse überwinden, um geeint mehr Kraft zu entfalten? Wie lassen sich föderalistische Kultur und nationales Interesse verbinden?
Das gemeinsame Interesse an starken Standorten und einer starken Schweiz eint uns, unsere Infrastruktur für Innovation ist hervorragend. Was braucht es noch, um die Weltführung in der Innovation zu behalten und den Abstand wieder auszubauen?Innovationsförderung in der Landwirtschaft im Spannungsfeld zwischen traditionellen Werten, technologischem Fortschritt und gesellschaftlichen Ansprüchen
Bundesamt für Landwirtschaft
Das Bundesamt für Landwirtschaft BLW ist bestrebt, Innovation entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu fördern. Ein Inputreferat gibt eine Übersicht der dazu verwendeten Instrumente, geht auf die dabei festgestellten Herausforderungen ein und skizziert künftige Lösungsansätze. Die anschliessende Diskussion im «Fishbowl»-Format dient dazu, diese Erfahrungen und Vorschläge aus Sicht der verschiedenen
Akteure der öffentlichen Innovationsförderung zu erörtern.
Ziel dieser Parallel Session ist, dass die Teilnehmenden aus der Betrachtung des Spannungsfelds, in dem sich die Landwirtschaft aktuell bewegt, Erkenntnisse zur Innovationsförderung von morgen mitnehmen können.